"Von Kreta aus war der afrikanische Kontinent nicht mehr weit. Ein Blick nach draußen bestätigte unsere Erwartung. Wir sahen den Norden des ockerfarbenen Erdteils, der sich wie auf einem Gemälde vom Meer abgrenzte und sich in einer sanft geschwungenen Küstenlinie in unser Sichtfeld vorschob. Von unserem winzigen Flugzeug aus blickten wir schweigend auf die Weite des Wassers und auf die unendlich scheinende Fläche des unbekannten Landes, auf das wir zuschwebten. Voller Bewunderung, andächtig, sah Sua hinaus: "Das ist schön!"
Diesen Moment, in dem wir beide an unserer Seele gepackt wurden, würde ich nicht vergessen. Afrika - eine Ouvertüre war soeben in meinem Herzen angeklungen."
- aus dem Buch Die Wunde in mir - Misshandlung auf Krankenschein,
das viel mehr ist als die Erzählung von einem ärztlichen Behandlungsfehler.
Es ist auch die Geschichte von einer Mutter und einer damals neunjährigen Tochter, die beide, trotz der schlimmen Lage, in die sie gebracht wurden und die ihr beider Leben für immer kennzeichnen wird, weiter für das Gute in ihrem Leben kämpfen, daran festhalten werden bis zu ihrem letzten Atemzug.
Bei diesem Hinflug empfand ich Afrika als eine "Ouvertüre",
obiger Text zitiert den Anfang einer Erzählung, die ich dort zu schreiben begann.
Nichtsahnend, dass ich in den Zeiten nach der Reise zweimal beinahe sterben sollte und weitere, lebensrettende Operationen zu überstehen hatte.
Mein Buch habe ich meiner Tochter gewidmet.
Johanna Darka