Es gibt nur noch wenige Familien oder Bekanntenkreise ohne einen, zumindest erst einmal vermuteten, Behandlungsfehler-Fall. Beinahe jeder kennt jemanden, dem „so etwas“ schon passiert ist. Am Schlimmsten sind natürlich die unfassbar vielen Fälle in den Krankenhäusern und bei Operationen.
Gegen Pharma-Riesen haben Opfer ärztlicher Behandlung in Deutschland keinerlei Aussicht auf Entschädigung. Auch bei Vertretung durch hervorragende Rechtsanwälte nicht.
Anders als in Amerika und z.B. Frankreich liegt bei uns die gesamte Beweislast in überzogener Weise auf den Opfern.
In meinem Buch "Die Wunde in mir - Misshandlung auf Krankenschein" schildere ich meine Geschichte auf zwei Ebenen. Da ist zum einen die Gewalt, die allen Betroffenen von ärztlichen Behandlungsfehlern in unserer Gesellschaft angetan wird.
Zugleich aber erzähle ich in meiner Tatsachenerzählung von einem sehr schlimmen, sexualisierten, ärztlichen Übergriff, der weder durch die Staatsanwaltschaft, noch zivilrechtlich geahndet wurde.
Torsten Friesecke, als aufmerksamer Leser, verstand sofort wie bedroht wir alle sind, denn jeder und jedem von uns kann morgen in einer ärztlichen Behandlung plötzlich eine ähnliche Geschichte passieren wie mir.
Er sendete deshalb einen Brief an den Gesundheitsminister und an die Gesundheitspolitiker in den Bundesländern . Zugleich veröffentlichte er seinen Offenen Brief auf Facebook.
Der Film, dem eine reale Behandlungsfehler-Geschichte in Deutschland zugrunde liegt, zeigt die unzureichende Verfolgung von Medzinern durch die deutsche Justiz. Anzeigen von Patienten werden frühzeitig eingestellt. In den zivilrechtlichen Prozessen sind die Ärzte durch das "Patientenrechtegesetz" klar im Vorteil, für eine Manipulation von medizinischem Beweismaterial stehen alle Türen offen.
Hier kann nur eine generelle Beweislast-Umkehr Abhilfe schaffen.
Es ist anzunehmen, dass die Dunkelziffer solcher Missbrauchsfälle von Patientinnen durch Ärzte um ein Vielfaches höher sein dürfte, als die Öffentlichkeit auch nur erahnen kann. Denn es scheint die Regel zu sein, dass den Strafanzeigen gegen Mediziner durch unsere Staatsanwälte nur sehr nachlässig nachgegangen wird, dass eine Vielzahl von Strafanzeigen wegen Missbrauchs, Vergewaltigung oder Körperverletzung durch einen Mediziner vorzeitig eingestellt werden.
Der Frauenfeindlichkeit und der Misshandlung in ärztlicher Behandlung sind zurzeit alle Möglichkeiten zur Vertuschung gegeben. Zu sehr werden Mediziner durch die Verteilung der Beweislast auf die Schultern der Opfer geschützt.
Solange die Beweislast im Patientenrecht beim Patienten liegt, bleibt es zufällig, ob solche Angriffe und Misshandlungen überhaupt aufgeklärt werden. Deshalb unterzeichnet meine Petition und helft sie zu verbreiten.